In Erinnerung an meinen Tigger
Fünf Jahre war er an meiner Seite und vor genau fünf Jahren musste ich ihn sehr schmerzlich gehen lassen.
Dies wird wohl der persönlichste Blogbeitrag den ich jemals schreiben werde. Er ist in Erinnerung an meinen geliebten Tigger. Das Pferd, das mir so viel im Leben mit auf den Weg gegeben hat und mich sehr geprägt hat.
Für mich war er ein ganz besonderes Pony. Er war unheimlich lustig und hat mich immer zum Lachen gebracht mit seinem Schabernack. Anfang 2013 habe ich angefangen mich um ihn als Reitbeteiligung zu kümmern. Wir hatten es wirklich nicht einfach und bis 2015 war es ein sehr steiniger Weg. Schon damals kümmerte ich mich um ihn, als ob er mein Pferd wäre.
Im Sommer 2015 konnte ich ihn ganz plötzlich übernehmen. Damals war ich noch in der Ausbildung zur Portraitfotografin und hatte nicht viel mehr Geld im Monat zur Verfügung, als seine Boxenmiete gekostet hat. Niemals hätte ich mir zu dem Zeitpunkt eigentlich ein Pferd gekauft, aber noch weniger hätte ich ihn gehen lassen. Für ihn hätte ich mein letztes Hemd gegeben und habe alles getan, damit es ihm gut geht.
Er war mein absolutes Seelenpferd. Wir hatten gute Zeiten, wie auch schlechte Zeiten. Aber allen voran, haben wir einfach die Zeit miteinander unheimlich genossen und waren am liebsten stundenlang im Wald unterwegs.
Bis zum 06.01.2018. Der Tag an dem sich alles schlagartig verändert hat und es ihm nicht mehr gut ging. Fünf Tage haben wir um ihn gekämpft, ohne genau zu wissen, was denn eigentlich los ist. Alles was ich von den Tierärzten in dieser Zeit gesagt bekam war ,,wir müssen abwarten''. Keine klare Aussage und niemand sprach aus wie kritisch es um ihn stand. Mir war aber bereits im ersten Moment (in dem es noch nicht so schlimm aussah) irgendwie klar, dass das hier nicht gut enden wird. Am fünften Tag mussten wir den Kampf aufgeben und ich musste ihn mit gerade einmal 11 Jahren gehen lassen. Bis zu seinem letzten Atemzug habe ich bei ihm gelegen. Es war die schwerste Entscheidung die ich in meinem Leben treffen musste und ich denke jeder Tierbesitzer weiß wie schlimm es ist sein Ein und Alles gehen zu lassen.
Wir hatten keine klare Diagnose und wussten auch nicht woher seine plötzlichen Probleme kamen, alles was wir hatten waren Vermutungen. Das schlimmste war, dass er trotz offensichtlichen Schmerzen und dem kompletten Kontrollverlust über seinen Körper, immer noch total klar im Kopf war und so süß wie immer war. Seinem besten Freund in die Augen zu sehen, der ganz klar leben will und dieses trotzdem beenden zu müssen ist reinste Folter.
Trotz allem war es die einzig richtige Entscheidung. Besser gesagt hatten wir gar keine andere Wahl und auch wenn ich als Besitzerin die Entscheidung aktiv treffen musste, gab es gar keine andere Entscheidungsmöglichkeit.
Aus unserer gemeinsamen Zeit habe ich natürlich einige Bilder die mir viel bedeuten. Als Fotografin schmerzt es mich aber natürlich, dass sich diese weitestgehend nur auf Handybilder beschränken. Obwohl ich immer vor hatte selbst mal professionelle Bilder von uns machen zu lassen, habe ich immer gedacht ,,wir haben ja noch Zeit''...
Trotzdem möchte ich ein paar unserer schönsten Momente mit euch teilen und ihm hier einen ganz besonderen Platz der Erinnerung schenken.
Sein Herzabzeichen trage ich für immer auf meinem Arm mit mir und so begleitet er mich trotzdem bei jedem Schritt.